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Anbautipps

Als Standort dienen Böden mit guter Bodenstruktur ohne Staunässe. Am besten an sonnige, leichtem Wind ausgesetzten aber vor starken Winden und Spätfrösten geschützten Lagen. Eine Anreicherung mit organischem Material wie Mist oder Kompost wirkt positiv auf die Kultur aus. 

Pflanzung:

Generell wird zwischen Ruten und Topfpflanzen unterschieden.

Ruten werden im Herbst Mitte/Ende November wenn das vegetative Wachstum eingestellt hat gerodet und können bis zum nächsten Frühjahr gepflanzt werden.

Überwinterte Topfpflanzen sind ab Woche 12 erhältlich. Ab Woche 21 sind frisch vermehrte Töpfe erhältlich die bis Woche 38 ausgeliefert werden können. Später sollten keine Töpfe mehr gesetzt werden, da die Gefahr besteht das die Zeit für das anwurzeln bis zum ersten Frost zu kurz ist und die Pflanzen aus dem Boden gedrückt werden.

Zu unterscheiden sind drei verschiedene Anbausysteme:

  • Normalkultur im Boden
  • Dammkultur
  • Substratkultur

Bodenkultur:

Hier sind Reihenabstände von 2,50 bis 3 m und Pflanzabstände von 40 bis 80 cm ja nach Sorte üblich.

Damm:

Dämme sind bei schweren, problematischen Böden wegen der besseren Durchlüftung sinnvoll. Die Dämme sollten 40-60 cm breit und ca. 20 cm hoch sein. Bei der Dammherstellung sollten sie am besten gleich eine Folie und den Tropfschlauch mit aufziehen. Die Vorteile liegen beim Reduzierten Befallsdruck durch Wurzelsterben, einer rascheren Bestandsbildung und reduziertem Arbeitsaufwand der Beikräuter. Nachteilig sind die höheren Kosten für Spezialgeräte und Folie.

Substratkultur:

Bei Terminkulturen (Long Canes) oder Bodenknappheit haben sich Substratkulturen bewährt. Der Ertrag ist meist besser und die Kultur kann gezielt gesteuert werden.

Düngung/Bewässerung:

Generell sollte der Boden pH zwischen 5,5 und 6,5 liegen. Eine Düngegabe von 60-80 kg N/ha aufs Jahr in drei Gaben von Mitte März bis Mitte Mai verabreicht ist ausreichend. Bitte besprechen die Düngung mit ihrem Berater und berechnen sie die Ergebnisse ihrer Bodenuntersuchung in die Düngung mit ein.

Nach der Pflanzung muss direkt bewässert werden. Eine Tropfbewässerung reicht in der Regel über die gesamte Vegetationsperiode nicht aus, da das Wurzelwerk bis in die Fahrgassen wächst. Während der Fruchtentwicklung muss regelmäßig auf Wasser- und Düngergaben geachtet werden. Bei installierter Tropfbewässerung (mit 2 bis 3 Schläuchen je Reihe) kann gleichzeitig der Dünger nach der Pflanzung mit eingespeist werden, um die kleinen Wurzeln der Topfballen zu schonen.

Pflanzenschutz:

Wichtige Krankheiten und Schaderreger bei Himbeeren:

Krankheiten:

  • Himbeerrutenkrankheit, Didymella applanata oder Leptosphaeria coniothyrium
  • Brennfleckenkrankheit, Elsinoe veneta
  • Himbeerost, Phragmidium rubi-idaei
  • Phytophthora-Wurzelfäule, Phytophthora fragariae
  • Grauschimmel, Botrytis cinerea
  • Himbeermosaik, Raspberry-common-mosaic-Komplex

Schaderreger:

  • Blattläuse, versch. Arten
  • Spinnmilben, Tetranychus urticae
  • Himbeerkäfer, Byturus tomentosus
  • Himbeerrutengallmücke, Thomasiniana theobaldi
  • Himbeer-/Erdbeerblütenstecher, Anthonomus rubi
  • Himbeerblattgallmilbe, Phyllocoptes gracilis
  • Brombeerwickler, Epiblema uddmanniana
  • Gallmilben, Phyllocaptes gracilis

Bei Fragen zum Pflanzenschutz und den zugelassenen Mitteln wenden sie sich bitte an ihren Pflanzenschutzberater oder an unser Verkaufsteam.

Verfrühung:

Terminkulturen im Substrat (Long Canes) im Tunnel sind ca. 4 Wochen früher. Bodenkulturen im Tunnel sind ca. 2 Wochen früher, tragen erst im zweiten Jahr und die Tunnelflächen müssen wegen Bodenermüdung rotieren.

Erziehungssysteme:

Generell werden Himbeeren wegen ihrer Größe an einer Rankhilfe, die auch mit Regendächern überspannt werden können, groß gezogen. Hier gibt es verschiedene Systeme die je nach Betrieb unterschiedlich sind.

Senkrechterziehung mit einem Mittelpfosten oder zwei V-förmig angeordneten Pfosten. Die Senkrechterziehung kommt bei allen Sommerhimbeeren und wüchsigen Herbsthimbeeren wie Himbo Top zur Anwendung.

Das Gittersystem bei dem ein 80 cm breites „Chrysanthemen Netz“ aus Draht auf einer Höhe von 0,7 bis 1m über mehrere Stütze in der Reihe gespannt wird kommt meist bei den schwachwüchsigeren Herbsthimbeeren zur Anwendung. 

Rutenmanagement:

Rutenkrankheiten stellen gerade bei den Sommerhimbeeren ein Hauptproblem dar. Als vorbeugende Maßnahme ist ein Rutenmanagement unbedingt notwendig, um eine rasche Abtrocknung, einen lichten Bestand und eine gute Stärke der Triebe zu gewährleisten. 

Bei den Herbsthimbeeren mit zweifacher Ernte werden die Fruchttriebe der "Tragruten" bis auf eine Höhe von ca. 50 cm von unten her entfernt. Herbsthimbeeren mit nur einer Ernte werden komplett ebenerdig geschnitten.

Bei den Sommerhimbeeren werden die Jungtriebe bis kurz vor der Blüte mit einem Herbizid entfernt und später noch mal mit Hand ausgeschnitten. Die neuen Jungtriebe sollen im Freiland erst ab Mitte Mai mit ihrem Wachstum beginnen, da sie sonst stören und mit den Tragruten noch konkurrieren.

Die Abgetragenen Ruten der Sommerhimbeeren werden nach der Ernte ebenerdig entfernt. In den Reihen werden die starken und die ganz schwachen Triebe ganz wegg geschnitten, so dass 8 bis 10 Ruten mittlerer Stärke pro Meter stehen bleiben.